Artists 2022

SA 27 August 2022 at Oerlikerpark | 12.30 – 21 h – Performances with:

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International Performance Art Giswil. Lee Li Photography ©2021
  • ALMA (seit 1987). Künstlerduo: Alf Hofstetter, geb. 14.12.1956 in Glarus, lebt seit 2018 in Luzern. Markus Max Frei, geb. 03.05.1958 in Luzern (bis 1982), lebt seither in Zürich https://stiftung-alma.info

Seit 35 Jahren sorgt das Künstlerpaar ALMA für Ungewissheiten. Gelebte Distanzeinhaltung und eine Portion Nichteinsehbarkeit gehören für Alf Hofstetter und Max Frei seit den Anfängen zu ihrem Markt-, Kunst- und selbstkritischen Programm.

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Photo: Rob Nienburg, Performance anlässlich der Ausstellung von Dominik Lipp im Kunstraum Aarau © 2022

Die Luzernerin Claudia Bucher hat Skulptur an der City & Guilds of London Art School und Bildende Kunst an der Hochschule für Gestaltung und Kunst Luzern studiert. Sie arbeitet seit 2001 als freischaffende Künstlerin in den Bereichen Performance Art, Installation, Originalgrafik und Zeichnung. 

Claudia Bucher wird in ihren Performances selbst eine sich stets wandelnde Skulptur in der Landschaft. Sie erforscht Brüche und Kippmomente in ihrer Handlung, die ganz unterschiedliche Bilder und gegensätzliche Assoziationen hervorrufen.

Ich sehe mich als eine sich stets transformierende Plastik im Raum. Ich gestalte ihn durch meine Präsenz und er wiederum greift in mich, so dass mein Körper selbst zum Raum wird. Dabei brechen die physischen, emotionalen und geistigen Grenzen zwischen innen und aussen auf oder zerfliessen gar„. Claudia Bucher

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Image: zVg

„Du hast aber unklare Vorstellungen von der Zeit. Wenn du damit so gut bekannt wärst wie ich, würdest du nicht davon reden, dass man sie verschwendet. Es ist nämlich ein er. Wahrscheinlich hast du mit ihm noch nie auch nur zwei Worte gewechselt. Aber wenn du dich ein bisschen besser mit ihm stellst, tut er fast alles, was du von ihm haben willst.“
( Hutmacher, Alice im Wunderland, von Lewis Carroll)

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 Bild: Srinagar Biennale, Open Stage Open Air, Basel 2018. Foto: Markus Goessi. ©2018
  • Irena Kulka (*1960) in Basel geb. Lebt in Zürich

„In meinen Performances kombiniere ich oft Butoh-Tanz, installative Elemente und spontan artikulierte Textfragmente. Mein erstes Medium bleibt der imaginäre Körper, die Bewegung. Sie fliesst entlang abstrakten Empfindungen. Unter den abstrakten Bewegungsmustern taucht wiederum Zuflüsse vorsprachlicher Gefühle und Bilder auf. Diese Bilder, ihre Verdichtungen, Intensitäten, Brüche und Kontraste ergeben in der Performance eine spontane / oder willentlich gefasste Konstellation, welche eine Vielfalt an Assoziationen anbieten. Mit einem gewissen Fokus formieren sich Bilder, gedankliche Szenen, Einsichten und Fragen, welche ich verbal in kurzen Sprachfetzen von absurder Poesie artikulieren kann. Die Textfragmente resultieren also aus den Wahrnehmungsprozessen im Tanz und umkreisen gefundene oder grob gesetzte Themen. Material und Text dient mir oft nur als Zeichen und als Mittel, um konkretere Kontexte zu artikulieren.“ Irena Kulka

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Ishita Chakraborty. Image: Europa. Courtesy of the artist. 2021-2022

  • Ishita Chakraborty.(*1989) ist eine in Westbengalen, Indien, geborene Künstlerin und Dichterin. Sie lebt und arbeitet zwischen der Schweiz und Indien. https://www.ishitachakraborty.com

Meine künstlerische Praxis umfasst gekratzte Zeichnungen, Installationen, Poesie, Performance und Sound. Ich untersuche die Strategien und den Diskurs des Widerstands, der von einzelnen Personen – oft den Subalternen – erzählt wird. Ihre Kontexte sind geprägt von den Spuren der Vertreibung, dem Trauma des Kolonialismus und ihrer Artikulation in Sprache, mündlicher Geschichte und Identität“ Ishita Chakraborty

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Photo credits: zVg
  • Heike Fiedler

Als Schriftstellerin, Performerin, Übersetzerin, Künstlerin (Ton, Bild, Installation) arbeite ich mich mit, in und auf den Worten. Ich bewege mich zwischen den Sprachen, in der Welt und/oder zwischen den Medien. Vom Papier zum Computer, vom Bleistift zu html, von der Seite bis hin in den öffentlichen Raum. Mein Interesse für die Beziehung von Sprache und Zeit, den Worten in Interaktion mit ihrem Umfeld begleitet mein Schaffen dabei seit langem. Im Oktober 2022 erscheint mein siebtes Buch: Tu es! hier 

Geboren in Opladen, aufgewachsen in Düsseldorf, lebt in Genf. M.A. Uni Genf, Dozentin HKB, seit 2004 Teilnahme an internationalen Poesiefestivals, Veranstaltungen in Verbindung mit Literatur, Performance, Musik. Mitglied vom Insub Meta orchestra (IMO), bei PANCH, DSPZ… Künstlerische Leitung: Cie HeiFie

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Image: courtesy of the artist, 2022

„Ich setze durch meine Arbeit die Welt um mich herum in Beziehung zur Welt in mir drin. Ich interessiere mich oft für die fragmentarischen Passagen, die sich im Alltäglichen befinden – die Zwischenräume unseres Lebens, die wir sehen, aber nicht wahrnehmen. Ich entdecke dort ein transformatives Potenzial, wo der Akt des Sehens selbst eine Entfaltung, einen guten Anfang schafft“. Benjamin Sunarjo.

In Indonesien aufgewachsen arbeitet er oft zu Themen der Identität und des Verlusts. Er interessiert sich für Momente der Physikalität und für die transformative Kraft des Körpers. Benjamin studierte zeitgenössische Kunst, Tanz und Umweltwissenschaften in der Schweiz und in England. Er wurde als einer von vier Stipendiaten des SNF-Forschungsprojekts „Collecting the ephemeral“ ausgewählt und gewann mit seinem Projekt “Courant Normal”  in Zusammenarbeit mit Ruben Wyttenbach den tête-à-tête Wettbewerb des Kantons Bern. Er kuratiert die International Performance Art Giswil 2022 unter dem Titel “Layers of Home” und ist seit 6 Jahren für das ACT Performance Festival in Bern verantwortlich. Er unterrichtet an der HKB Bern und performt auch für andere Künstler, darunter Tino Sehgal, Boris Charmatz, Alexandra Pirici, Rirkrit Tiravanija, Alexandra Bachzetsis und Boris Nikitin.

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Image courtesy of the artist.
  • Ilmārs Šterns (*1989, Riga). Klang-Performance-Künstler, Komponist und Archivar. Lebt in Bern.

Šterns interessiert sich für die Interaktion zwischen Körper und Objekten durch Klang und Kinetik und erforscht die Möglichkeiten der Erweiterung von Körpergesten und Stimme. Šterns ist Mitglied von PANCH (Performance Art Network Switzerland), der lettischen Kunstgesellschaft „Sidegunde“ und Pakt-Bern (The New Music Network, Bern, Schweiz). Im Jahr 2020 nominiert für den Kunstpreis in Exzellenz der Master-Diplomarbeit 2020 vom Verein Ober-Gerwern in Bern, Schweiz. Im Jahr 2016 gewann Šterns den ersten Platz beim Baltic Acoustic Festival ‚Silver Gull`. 2014 erhielt er die „Anerkennung für die Investition in die Ausbildung der neuen Generation von Jazzmusikern in Lettland“ vom lettischen Nationalen Kulturzentrum. Šterns absolvierte 2014 den MA an der Riga Teacher Training and Educational Management Academy / zeitgenössische Musik, 2018 den MA an der Art Academy of Latvia / Bühnenbild, und 2020 den neuesten MA an der Hochschule der Künste Bern/ Performance and Sound Art. Ilmārs Šterns arbeitet regelmässig mit künstlerischen und musikalischen Forschungsgesellschaften zusammen und hält Vorträge, Aufführungen und Workshops.

  • Mirko Kircher (b. 1991, St. Gallen) ist Maler – Performer. “Seit 2012 realisiere ich mit wechselnden Kompliz*innen verschiedenste öffentliche Kleinkunstprojekte. In meiner künstlerischen Arbeit untersuche ich unter anderem verschiedene Strategien der Gruppenmalerei. Es geht mir dabei darum, gemeinsam verschiedene künstlerische Herangehensweisen, Techniken, Regeln und Spiele zu formulieren, um die unterschiedlichen Interessen und Stärken der Künstler*innen zu fordern und fördern. Ich bin mir sicher, dass vor allem die grossformatige, abstrakte Malerei, mit ihren körperbetonten Gesten, ihrer intuitiven Machart und der Verschiebung vom Fokus, vom Endprodukt auf den künstlerischen Prozess, besonders gut geeignet ist, um die Eigeninitiative, den kreativen Entdeckergeist und die individuellen Stärken der Menschen zu fördern” (M. Kircher).

2022 Abschluss des MA-Studiums an der Hochschule der Künste Bern (HKB) / Art Education mit Lehrbefähigung Sek II.

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Maja Secó. In Search of the Sun (performance), photo by Élodie Baldwin
  • Maja Zećo [maya zecho], ursprünglich aus Sarajewo/BIH stammend und in Schottland wohnhaft.

Sie ist eine interdisziplinäre Künstlerin und Forscherin, deren Praxis Performance-Kunst, Klang und bewegte Bilder umfasst. Als promovierte Kunstwissenschaftlerin mit Schwerpunkt Klang- und Performancekunst arbeitet sie in unterschiedlichen geografischen und institutionellen Kontexten mit Video-, Klang- und Live-Performance-Arbeiten. Diese generative Praxis ermöglicht es ihr, sich an unterschiedliche Räume und Umstände anzupassen.
 
Viele ihrer Arbeiten wie Grains of Sound (2016), Hold in/Breathe Out (2016), In search of the Sun (2021-2022) und Silencer (2018-2022) handeln von Brüchen zwischen der Künstlerin und ihrer Umgebung. Ihre Erfahrungen aus erster Hand mit dem Konflikt und dem anschließenden Übergang zum Neoliberalismus in der bosnischen Gesellschaft sowie ihr Leben in Großbritannien seit 2015 fließen in diese Arbeiten ein. Ihre Arbeiten wurden in Auftrag gegeben und in London, Leicester, Perth, Aberdeen und Edinburgh gezeigt.
 
Ihr Versuch, persönliche und gruppenbezogene Identitätsnarrative zu verhandeln, führt sie zu Beerdigungen, zum Tauchen im Wasser, um Erinnerungen zu wecken, zu Experimenten mit sensorischen Beeinträchtigungen und zur Suche nach der verlorenen Zukunft. In jüngster Zeit entwickelt sie ein Interesse an der Entmodernisierung und Dekolonialisierung, indem sie sich mit bosnischen und balkanischen Futurismen beschäftigt.

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Image courtesy of Window of FAME, Zürich 2022. Grafikdesign things by dylan

Mit Beiträgen von: Alicia Velazquez | Andrea Grieder | Britta Liv Müller | Joëlle Bitton | Marianne Mettler | Riccarda Naef | Studio 7 | Curator: Marianne Mettler, Sound technics Jan Illing, Nomi Audio, Sound Art Development Iris Rennert

Wir schenken der Freiheit Gehör. Wie klingt die Freiheit im Oerliker Park? Sieben KünstlerInnen, sieben unterschiedliche Hörerlebnisse.

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